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           Das Model(TF2) und meine Freundin(FF)
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unregistriert ] 25.04.2024 - 14:04:38
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Autor Thema: Das Model(TF2) und meine Freundin(FF)
21.09.2007 - 09:26:33

[S@W]
Azrael
Feldkoch

[***]

new


Da sind wir also. 8 Jahre lang gab es so gut wie keine anständigen neuen TF-Ableger mehr, und jetzt liegen gleich zwei spaßversprechende Titel "quasi" am selben Tag auf dem Release-Tisch. Man beginnt als TFC-Veteran selbige zu zocken und plötzlich sieht man alte Bekannte wieder aus ihren Löchern hervorkriechen, mit denen man ein halbes Jahrzehnt keinen Kontakt mehr hatte. Ich für meinen Teil gehöre zu eben diesen Winterschläfern und habe beide Titel ausgiebig(was die Zeit seit Release eben hergegeben hat) gezockt. Meine bisherigen Spieleindrücke:

Fortress Forever:
Die Adrenalinpumpe/Freundin. Als TFC-Veteran fühlt man sich hier von der ersten Sekunde an zuhause. Kein Wunder, schließlich wurde die Mod von TFC'lern programmiert. Nach einiger Zeit fallen einem allerdings Veränderungen auf: Bunnyhop -welcher ein wesentlicher Bestandteil des Gameplays in den TFC-Ligen darstellte- wurde entschärft, die maximal dadurch erreichbare Klassengeschwindigkeit auf +10% erhöht. Die Klassenbalance wurde leicht verändert, ehemals „nutzlosen“ Klassen wie dem Pyro eine Daseinsberechtigung gegeben. Zudem haben einige Statisten neue Fähigkeiten spendiert gekriegt, so kann zum Beispiel der Scout die Umgebung via Radar nach Gegnern abtasten oder der Sniper gegnerische Spieler markieren. Summa Summarum bleiben die Vorgehensweisen der Klassen aber die Gleichen. Der einzige "radikale" Unterschied wird nur von den Spielern als solcher wahrgenommen, welche TFC nach Version 1.5 gespielt haben -> der Teleporter, welcher mit dieser stark umstrittenen TFC Version eingeführt wurde, wurde entfernt bzw gar nicht erst eingebaut (was im Sinne von 99% der TFC-Community stand). Eine weitere (diesmal unumstritten geniale) Neuerung ist: die Rangliste wird nun nicht mehr nur durch Frags bestimmt, sondern hauptsächlich durch Teamplay. Man erhält sogenannte Fortress-Points zwar auch durch das Ausschalten von Gegnern, aber wer es darauf anlegt, kann z.B. nur mittels Heilen der Teamkammeraden oder das Cappen der Flaggen(cz2) die Spitze der Rangliste erreichen. In Clanwars mag das relativ egal sein, auf Public Servern, welche früher größtenteils leider ein „Jedermann für sich“-Fall waren, profitiert das Teamplay durch diese Motivation allerdings enorm. Das Gameplay indessen ist wie gewohnt Actionreich und die geballte „Yeah!“-Faust nach einem siegreich-harten Kampf um die Flagge garantiert. Das Spiel fühlt sich schneller -fast möchte man sagen „hektischer“- an als sein Vorgänger, was den Adrenalinpegel aber nur noch weiter nach oben treibt. Schnell Bewegen, Ausweichen, Schiessen, Taktieren, Granaten timen und gleichzeitig die Gesundheitsanzeige im Auge behalten - Multitaskingfähigkeit ist hier vorausgesetzt. Und genau hier liegt ebenso wie beim Vorgänger der Knackpunkt: Neueinsteiger sind mit diesem Spiel meist vollkommen überfordert. Ein erfahrener/guter Spieler kann mit etwas Geschick 4-5 unerfahrene Gegner auf einmal ausschalten ohne aus der Puste zu kommen und eben das macht den Einstieg für viele Neulinge frustrierend.

Team Fortress 2:
Das Knallbonbon/Model. Dieses Spiel hat eine sehr lange Historie hinter sich, die sich fast schon mit dem „wird bald released“-Klassiker Duke Nukem Forever(RIP) gleichstellen lässt. Entsprechend groß waren die Erwartungen beim Release der Beta. Eben diese sollte man aber -was das Gameplay betrifft- besser nicht zu hoch bzw in der falschen Richtung ansetzen. Denn nach den ersten durch die liebevoll animierte Grafik bedingten „Aaaah!“ und „Ooooh!“ Anfällen stellt man fest, dass TF2 seine Prioritäten eher auf klassenbedingter Deathmatch-Ebene ansiedelt als auf dem typischen Team Fortress Gameplay. Als Flaggen- bzw Intelligence-Jäger gilt es nicht mehr die gegnerische Defensive möglichst unbeschadet/schnell zu umrunden, sondern selbige so effizient wie möglich auszuschalten um nach vollendeter Arbeit ungefähr eine halbe Minute Handlungsfreiheit zu haben. Denn: TF2 verfügt über einen Respawn-Timer von bis zu 20 Sekunden, welcher zusätzlich von einer Zeitlupenaufnahme des Spielers verlängert wird, der einen just ins Jenseits befördert hat. Das Gameplay wirkt hier durch wesentlich stockender/zähflüssiger, aber auch klarer als in FF. Die Klassen wurden hierzu außerdem zweckdienlich durch die Bank auf ein Level gebracht was das „um die Ecke bringen“ von Gegnern betrifft, sprich nun ist es auch möglich mit einem flinken Scout innerhalb kurzer Zeit einen Minigun-beladenen HeavyWeaponsGuy oder Soldier auszuschalten, nicht zuletzt weil die Idee der Körper-Panzerung zugunsten von skalierenden (sich unter Beschuss aber ziemlich schnell in Luft auflösenden) Health-Points aufgegeben wurde. Eine fixe Rollenzuweisung wie in früheren TF-Titeln in welcher z.B. der Scout nur als Flaggenträger agierte oder der Medic als einziger mobile Heilung versprach (kann nun auch vom Dispenser des Engineers erledigt werden) existiert hier also nicht. Zwar ist der Engineer noch immer der einzige der eine Sentrygun aufbauen kann und der Demo noch immer der einzige mit Granatwerfern, aber die Zweckdienlichkeit der Klassen verschwimmt hier fast bis zur Unkenntlichkeit. Und das wiederum, schreckt viele der alt-eingefleischten Team Fortess Spieler ab, welche in dieser Rollenverteilung eines der wesentlichen Elemente dieses Shooter-Genres sahen. Ebenso verhält es sich mit dem Fehlen jeglicher Granatenart oder sogenannten „Skill-Moves“ wie Bunnyhopping oder Conc-Jumps, welche es erfahreneren Spielern zum Beispiel ermöglichten, die Karte schneller zu überqueren oder bestimmte Punkte schneller zu erreichen. Die „Obergrenze“ für perfektionierbare Fähigkeiten ist hier also im Gegensatz zu FF ziemlich tief gesetzt, die im Spiel zu beachtenden Vorgänge weniger Komplex. Das allerdings kommt Neulingen zugute, welche sich nun nur noch bedingt vor Veteranen in Acht nehmen müssen. Im Gesamtbild ist Team Fortress 2 eine sehr sehr stark vereinfachte Variante seiner Vorgänger, ein Idealer Mainstream-Titel für Neueinsteiger, aber auch etwas wovon viele TF-Veteranen zurückschrecken werden.

Fazit:
Team Fortress 2 wird die Erwartungen vieler altgedienter TF-Spieler nicht erfüllen, stellt aber den Idealen -pompös präsentierten und grafisch einmaligen- Einstieg für Neulinge in die Team Fortress Szene dar. Fortress Forever dagegen hält -zurecht- an alten Tugenden fest, welche auf Fans der Vorgänger einen unwiderstehlichen Charme ausüben dürften.

Ergo: Team Fortress Neulinge sollten zu TF2 greifen. Wer derweilen einfach MEHR (Bewegungsfreiheit/Geschwindigkeit/Adrenalin aber auch Frust) haben will, für den ist FF die richtige Wahl.


28.09.2007 - 11:23:20

[S@W]
psy.
Stabschef

[ooo]

new


:P


 



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